Königlicher Nachfahr am ESAF

28. August 2022
Königlicher Nachfahr am ESAF, Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest Pratteln im Baselbiet | ESAF 2022

ESAF Pratteln im Baselbiet, Foto: Barbara Sorg

Wir treffen Peter Vogt, den Sohn des einzigen Baselbieter Schwingerkönigs zum Interview. Wir treffen uns im Gabentempel praktisch unter den Augen von Vater und Schwingerkönig Peter Vogt. Im Festzelt „Peter Vogt“, dem Königs-Festzelt zu Ehren seines Vaters merkt man dem Sohn sofort an, dass Schwingen eine Herzblut-Sache für ihn ist.

Peter, hast du Erinnerungen an die Zeit, als dein Vater noch aktiv war?

Sicher war die ganze Familie an den Schwingfesten dabei. Leider kann ich mich nicht an diese erfolgreiche Zeit erinnern. Lediglich das Eidgenössische Schwingfest 1958 in Fribourg ist mir wegen der Grösse dieses Anlasses noch in Erinnerung.

Wie ist es, der Sohn des einzigen Baselbieter Schwingerkönigs zu sein? Hat dich das in deiner aktiven Schwingerzeit geprägt?

Ich werde vielfach darauf angesprochen. Dass mein Vater auch nach Jahrzehnten als einziger Baselbieter Schwingerkönig, noch so präsent ist, ist erstaunlich. Ein gewisser Stolz ist da schon spürbar.

In meiner Aktivzeit war natürlich bekannt, dass ich der Sohn des Schwingerkönigs bin. Das Schwingerpublikum stellte hohe Erwartungen an mich. Ich liess mich nicht beeindrucken und bin meinen Weg gegangen – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Das Schwingen hat mir grosse Freude bereitet und ich bin in der „Schwingerwelt“ aufgewachsen. Das hat mich natürlich geprägt.

War der Name deines Vaters ein Vorteil für dich? Oder eher eine Bürde?

Ich habe mich unbelastet gefühlt. Es haben sich weder Vorteile noch Nachteile daraus ergeben. Zu jener Zeit spielten die Medien und die Öffentlichkeit eine ganz andere Rolle als heute.

Du bist in Muttenz aufgewachsen und warst 19 Jahre Gemeindepräsident. Was bedeutet dir Muttenz?

Schon in jungen Jahren war ich nicht nur im Schwingklub Muttenz, sondern auch im Turnverein und anderen Vereinen aktiv. Mit der Zeit kannte man mich als Person, die sich für die Gemeinde Muttenz einsetzt. Bei der Wahl ums Gemeindepräsidium wurde ich mit deutlichem Mehr gewählt. Das Amt durfte ich 19 Jahre lang ausüben, was mir grosse Freude bereitet hat.

Wie bist du heute noch mit dem Schwingen verbunden?

Nach der aktiven Schwingerzeit hatte ich verschiedene Funktionen im Schwingwesen inne. Auch für einige Schwingfeste in Muttenz übernahm ich das OK-Präsidium. Heute überlasse ich der jungen Generation diese Aufgaben und verfolge als interessierter Schwingerfreund und Zuschauer das Geschehen.

Was wünscht du dir für den Schwingsport in der Region?

Wir haben sehr gut geführte Schwingklubs in der Region. Für die Nachwuchsförderung wird viel getan. Diese Jungschwinger werden die zukünftigen Schwinger sein. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auch in Zukunft weiterentwickeln können. Wir brauchen engagierte technische Leiter, die unsere jungen Schwinger weiterbringen. Als Resultat dieser Arbeit sieht man, dass einige erfolgversprechende Schwinger aus der Region am ESAF in Pratteln teilnehmen. Ich wünsche mir, dass das ESAF dem Schwingsport auch in unserer Region den nötigen Rückenwind bringt.

ESAF Pratteln im Baselbiet, Foto: Barbara Sorg

Peter Vogt (1924 – 1979), Muttenz

Schwingerkönig 1948 in Luzern. Zudem zweifacher Erstgekrönter, sieben Eidgenössische Kränze, Kilchbergersieger 1946.

Peter Vogt gewann von 1943 bis 1958 das BL Kantonalschwingfest 16 Mal in Folge, 10 Mal das NWS-Schwingfest. Er war auch Schweizer Meister im Ringen. Am Eidgenössischen in Bern 1945 gewannen alle drei Vogt-Brüder (Arnold, Robert und Peter) den Eidgenössischen Kranz.

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